Wissen über Wildkräuter erfolgreich erworben – Abschluss des Zertifikatslehrgangs für Kräuterpädagogik

Am ersten Wochenende im September dieses Jahres war es soweit – die Teilnehmenden des 14. Zertifikatslehrgangs für Kräuterpädagogik absolvierten die Abschlussprüfungen und konnten erfolgreich den Lehrgang mit Zertifikat abschließen. Im Laufe eines Jahres wurden 10 Module an der Landvolkshochschule (LVHS) in Niederalteich absolviert, Pflanzen-Herbarien erstellt, eine Projektarbeit ausgearbeitet und eine Abschlusspräsentation vorbereitet. Neben einer schriftlichen Prüfung stand zudem die Überprüfung der eigenen Artenkenntnis im Fokus, für die geeignete Wiesen und Flächen rund um die LVHS angesteuert wurden.

Das Prüfungs-Wochenende wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Spannung erwartet – und umso schöner war dann die Erleichterung, dass alle die Prüfungen mit Bravour meisterten und ein Zertifikat zum Abschluss des Lehrgangs übergeben werden konnte.

Das Entdecken, Kennenlernen und die Bestimmung heimischer Wildkräuter standen im Laufe des Zertifikatslehrgangs im Fokus. Zu den Grundelementen der Qualifizierung zählen das Kennenlernen und Bestimmen von fast 300 Wildpflanzen. Ein Überblick über die Systematik der Pflanzen und Pflanzenfamilien helfen dabei, Pflanzen draußen in der Natur sicher erkennen zu können. Botanische Fragestellungen, ökologische Themen, ein Überblick über Pflanzeninhaltsstoffe, ihre Rolle für die Wildpflanzen und ihre Wirkung für die menschliche Gesundheit spielen ebenso eine Rolle. In der Lehrküche der LVHS wurden regelmäßig Kräuter-Menüs gezaubert, um der Verwertung und dem Haltbarmachen von Wildkräutern in der Küche auf die Spur zu kommen.

Bei den Abschlussarbeiten konnten die Teilnehmenden ihr fachliches Wissen unter Beweis stellen und genauso ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Projekte „Schachtelhalme- lebende Fossilien mit heilender Struktur“, „Kraftort Isar: Kraftkränze und die Magie der Gundelrebe“ oder „Ein Hoch auf die Wiesenkönigin“ sind dabei nur wenige Beispiele der zahlreichen Projekte, die von den nun ausgebildeten Kräuterpädagoginnen und Kräuterpädagogen erarbeitet wurden. Bei der Vorstellung der Projekte wurde deutlich, mit wie viel Herzblut und Energie in die Vorbereitung der verschiedenen Projekte geflossen ist.

Schön war zu hören, dass sich die Kursgruppe von über 20 Absolvierenden auch in Zukunft treffen möchte. Ein Netzwerk der Verbundenheit, im übertragenen Bild wie im Wurzelreich der Pflanzen, ist hier entstanden. Auch der Wissensdurst in Bezug auf Wildkräuter ist nach wie vor noch nicht gestillt, erstes Interesse an fortführenden Kursen zeigt sich. Die LVHS bietet in Bereich der Kräuterpädagogik einen Vertiefungslehrgang an, der im Frühjahr startet.

Hansjörg Hauser, einer der Hauptreferierenden des Kurses, gab den Teilnehmenden in seinen Abschiedsworten Tugenden mit auf den Weg, die sich in einer Blume entfalteten. Gleichzeitig bedeutete dieser Kurs für ihn auch einen Abschied, da er sich als Referent im Zertifikatslehrgang zurückziehen wird. Über die Jahre hinweg hat er an der LVHS Niederalteich den Kurs geprägt und die Teilnehmenden fachlich wie menschlich begleitet – dabei zeigte er jederzeit ein offenes Ohr für verschiedene Anliegen. Barbara Schmidt, Direktorin der LVHS, und Barbara Messerer, Referentin an der LVHS, würdigten sein Wirken zur Kräuterpädagogik. Elisabeth Fruhstorfer, die den Kurs als Referentin prägte und als Prüferin auftrat, sowie Gerti Pammer, die ebenfalls Teil des Prüfungsteams war, wünschten den Teilnehmenden, das erworbene Kräuterwissen über den Kurs hinaus für sich und für andere zu nutzen.

Bereits im September startete ein neuer Zertifikatslehrgang für Kräuterpädagogik an der LVHS in Niederalteich, genauso wie voraussichtlich im September 2027. Interessierte können sich direkt bei der LVHS oder über die Homepage informieren.